Verheißungsvoller Auftakt bei Spitzen-Treffen mit Centurions - Verletzung dämpft Aussichten - Schempf und Moral sehr gut
Die erste von zwei Begegnungen der beiden als Meisterschaftsanwärter in der Football-Regionalliga Süd (3. Liga) gehandelten Teams wurde schnell durch einen herben Schlag für die bei den Augsburg Centurions gastierenden Neu-Ulm Spartans vorentschieden. Die Hoffnungen der Spartans, den Augsburgern Paroli bieten zu können, wurden nämlich schon in der ersten Phase des Matches mächtig gedämpft, nachdem ihr von vielen als bester Quarterback (QB) der Liga angesehene Spielführer Hunter Sturgeon nur wenige Minuten nach dem Kickoff verletzt ausscheiden musste. Dafür hielten die Spartans unter Mobilisierung aller Kräfte die Niederlage sehr in Grenzen. Am Ende hieß es 29:6 (7:6 / 14:0 / 0:0 / 8:0).

Zwar starteten die als Tabellenzweiter angereisten Footballer im TSV 1880 Neu-Ulm bei brütender Hitze auch gegen die bislang ungeschlagenen Centurions beinahe gewohnt gut: Ihre Defense stoppte die Gastgeber sofort; die Offense bewegte in der ersten eigenen Angriffsserie den Ball gut, und QB Hunter Sturgeon (#7 Foto oben) machte in seiner gewohnt explosiven Art in einem tollen Run 30 Yards Richtung Centurions-Endzone gut, wurde dann aber vom letzten Verteidiger gestoppt und verlor dabei den Ball.
Horror für sein Team: An der Seitenlinie signalisierte der in der vierten Saison für Neu-Ulm spielende Kanadier, dass er durch den sehr unglücklichen Fall starke Schmerzen am Brustkorb habe. Die Defense hielt erneut, Sturgeon kam zurück aufs Feld und konnte den Angriff auch zu den ersten sechs Punkten durch Pass auf Tobias Spohn (#81) führen (Extrapunkt geblockt).
Aber man sah: Der Spielführer der Spartans, der übrigens an der Hochschule Neu-Ulm studiert und im nächsten Jahr wohl seinen Abschluss macht, war deutlich eingeschränkt. Die Begutachtung durch die Physiotherapeuten und auch das spätere Röntgenbild bestätigten: Rippenbruch. Für Sturgeon war das Spiel damit vorbei.
Als QB musste so schon im ersten Viertel Patrick Schempf (#9) einspringen. Damit fiel er - auf seiner angestammten Position als Receiver regelmäßig ausgesprochen erfolgreich - als Anspielstation aus, wodurch die Angriffsvarianten deutlich weiter reduziert wurden. Obwohl Schempf die QB-Position zuletzt vor zwei Jahren trainiert hatte, machte er seine Sache als Sturgeon-Ersatz sehr gut, zeigte großen Einsatz, fand immer wieder Tobias Spohn und Wesley Juszczak (#18) mit seinen Pässen und steuerte selbst kraftvolle Läufe bei. Den überragenden Stamm-QB ersetzen konnte er aber verständlicherweise nicht in Gänze.
Augsburg kam nach diesem ersten Spartans-TD und dem erzwungenen Wechsel auf der QB-Position der Neu-Ulmer besser in Tritt. Vor allem der sehr agile Receiver Jalin Goodman war übers gesamte Match gefährlich. Er erzielte durch Pässe von Augsburgs QB Terrence Shambry zwei TD, und die Spartans lagen 6:14 hinten. Eine gute Serie der Footballer im TSV Neu-Ulm kurz vor der Pause blieb ohne Punkte, Augsburg bekam noch einmal den Ball mit etwa einer Minute auf Uhr. Und wieder war es Jalin Goodman nach Pass von Terrence Shambry, der per Catch erhöhte zum Pausenstand von 21:6.

"Der Ausfall von Hunter ist für uns nicht zu kompensieren. Wir haben dieses Jahr ja wirklich extrem viel Pech mit Verletzungen, kämpfen uns nun schon drei Spiele ohne starting Running Backs (RB) durch, wodurch auf dem Pass-Spiel um Hunter noch mehr Druck lastet", so Spartans-Headcoach Daniel Koch (Foto oben). "Aber das Team zeigte in der Pause starke Moral; und es war klar, dass jeder noch dafür ackern wollte, das Ding noch zu drehen."
So lieferte das Team auch einen wirklich harten Fight, nach Umstellungen in der Defense zeigte Lukas Heinrich (#24) ein sehr starkes Spiel gegen den gefährlichen Goodman. Die Defense ließ im dritten Spielabschnitt nichts zu. Die Offense bewegte den Ball, konnte aber nicht punkten. Man merkte auch bei beiden Teams, dass die Temperaturen ihren Tribut forderten. Einmal schlug Goodman im vierten Quarter noch zu; das Spiel endete 29:6 für Augsburg.
"Im Rahmen der Möglichkeiten haben wir heute ein gutes Spiel gezeigt. Insbesondere Patrick Schempf hat gezeigt, was für ein Leader er ist und wie sehr er alles für das Team gibt. Mit einem gesunden Hunter hätten wir heute denke ich gute Chancen gehabt, das Spiel zu gewinnen. So können wir jetzt aber nur nach vorne sehen, haben jetzt eine Woche frei, dann stehen zwei Heimspiele gegen die München Rangers und die Passau Pirates an. Dafür werden wir einen Plan haben."
Augsburg ist nun mit sechs Siegen und ohne Niederlage klar an der Tabellenspitze der Regionalliga Süd, die Spartans mit fünf Siegen und zwei Niederlagen hinter Landsberg X-Press auf Platz 3 zurückgefallen.
Text / (Archiv-)Fotos: agentur pr4U