Erstes Heimspiel bravourös gemeistert - Niemals gefährdeter Sieg gegen Dauer-Rivalen -  U19 mit Heimniederlage

Das erste Heimspiel der Neu-Ulm Spartans gegen den Dauerrivalen Franken Knights aus Rothenburg  ob der Tauber in der Regio Süd versprach ein spannendes Footballspiel. Tatsächlich wurde diese Erwartung in den ersten Minuten des Heimspiels im Dietrich-Lang-Sportzentrum auch erfüllt. Dann aber sorgte das American Football-Team im TSV 1880 Neu-Ulm für weniger Spannung, sondern bot überlegenes Können und bereitete seinen Fans auf der gut besetzten Tribüne einen Riesenspaß: Tolle Spielzüge mit jeweils hervorragenden Abschlüssen waren zu erleben; und auch das Endergebnis dieses absolut fairen Matches kann sich sehen lassen: 61:19 (14:7 / 28:6 / 7:6 / 12:0) hieß es am Schluss. Zwar mussten die Spartans mit den Centurions (nach deren 57:0-Heimsieg gegen München Rangers) den Tabellenplatz wechseln, aber umso spannender werden dann wohl die Begegnungen mit dem Augsburger Liga-Meisterschafts-Favoriten werden.

Waren es im vergangenen Jahr zwei enge Spiele gegen die Knights im Kampf um Tabellenplatz 2 ließen die Spartans im ersten Duellen dieser Saison nichts abrennen. Schon in Halbzeit eins sah es nach einer klaren Sache aus. Und das blieb bis zum Ende so, obwohl Head Coach Daniel Koch in der Pause fürchtete, seine Mannschaft müsste wohl wegen verschiedener Ausfälle auf wichtigen Positionen nach der tollen ersten Hälfte dem da betriebenen Kräfte-Aufwand Tribut zollen - zumal von eigentlich vier Running Backs in der Offense nur noch Ilhan Bahadir (#35) verfügbar war. Der hatte dann aber einen unglaublich starken Tag: Er spielte halt für Vier und erzielte per unwiderstehliche Läufe gleich vier Touchdowns (TD).

Unwiderstehlicher Antritt: RB Ilhan Bahadir (#35) macht vier TD

Grund für das Umstellen in der Offense: etliche Verletzungen und auch die Abwesenheit von Offense Coordinator Turner Sturgeon (wichtige private Angelegenheit). Für ihn übernahm Offense Assistenz-Coach Marius Fischer gemeinsam mit Quarterback (QB) Hunter Sturgeon (#7). Die beiden hatten eine hervorragende Spielzugauswahl. Nachdem die Defense gleich den ersten Angriff der Knights stoppen konnte, riss die Neu-Ulmer Offense die Zuschauer von den Sitzen, weil sie mit nur drei begeisternden Schritten die ersten Punkte aufs Scoreboard brachte: Erst ging es vorwärts mit einem Lauf von Ilhan Bahadir, dann folgte ein langer Pass von QB Sturgeon auf Wilde Receiver (WR) Wesley Juszczak (#18) zum TD, bevor Max Walser durch den fälligen Kick den Extrapunkt (PAT) erzielte und auf 7:0 erhöhte.

Das neue Angriffs-Couple Quarterback Hunter Sturgeon (#7) und Wide Receiver Wesley Juszczak (links vorn)

Fast postwendend erfüllten die Knights vorläufig mal die Vorhersage, dass es spannend werden würde. Der von seinen Einsätzen beim Landsberg Express in der vergangenen Saison als sehr gefährlich bekannte Running Back (RB) Dwayne Milton bewies sofort seine Klasse und erzielte seinen ersten TD. Nach gutem PAT hieß es also: Ausgleich, 7:7. Die Spartans wussten postwendend zu kontern: Gleich im nächsten Angriff bediente Hunter Sturgeon zunächst Patrick Schempf (#9) mit tollem Pass über das halbe Feld, lief dann zwei Mal selbst, und wieder schloss Bahadir mit TD ab. So hieß es nach dem ersten Quarter 14:7. Die Heim-Defense zwang dann den Gegner erstmalig zum Punten. Nach der Eroberung des Angriffsrechts warf QB Sturgeon einen spektakulären 60-Yard-Pass auf Juszczak, der ebenso spektakulär den Passverteidiger düpierte und den Ball sicher in der Endzone fing. Nach dem dritten PAT durch Walser stand es also 21:7. Es folgte ein langer Pass der Knights, dann ein zweiter Lauftouchdown durch RB Milton zum 21:13, den Extrapunkt der Knights verhinderte Jens Buske (#95) durch sein Blockieren.

Max Walser (ganz links)  ist der Garant für Extrapunkte

Im folgenden Angriff war dann der WR Luca Stieglbauer (#2) alles andere als eine bloße Aushilfe auf der RB-Position, sondern lieferte mit zwei Läufen über 40 Yards ab, wonach bald drauf Sturgeon erneut Juszczak per Pass-Touchdown bediente. Nach dieser erfreulichen Koproduktion und dem beinahe selbstverständlichen Extrapunkt durch Walser hieß es 28:13. Das Spiel war immer noch eng, als Special Teams Coach Marcus Fritz eine Lücke bei den Knights sah und Kicker Max Walser beim folgenden Kickoff eine kurze Variante ausführen ließ. Die Gäste wurden überrascht, die Spartans eroberten den Ball und konnten direkt eine weitere Angriffsserie anschließen. QB Sturgeon warf zu Patrick Schempf bis kurz vor die Endzone, die letzten beiden Yards trug er im nächsten Spielzug dann selbst den Ball für sechs weitere Punkte plus Extrapunkt Max Walser zum 35:13. Als die Knights kurz vor der Halbzeit noch per Pass im Rennen bleiben wollten, fing Cornerback Lukas Heinrich (#24) nicht bloß den Ball ab, sondern lief nach dieser Interception an der Linie  bis in die gegnerische Endzone zum Defense-Touchdown. Halbzeitstand 42:13 nach dem sechsten PAT von Walser.

Der Coaching Staff entspannt bei der Pausen-Besprechung

"Die letzten zwei bis drei Minuten vor der Halbzeit waren der Schlüsselmoment im Spiel", so Spartans-Head Coach Daniel Koch. "Erst konnten wir den Abstand auf 15 Punkte vergrößern, die Idee mit dem Onside-Kick von Marcus Fritz und der Interception-Return brachten uns endgültig das Momentum im Spiel."


Aus der Pausen-show der Impact-Cheerleader

Nach der Halbzeit rollte der Spartans-Anrgiff ungebremst weiter: Pässe auf Luca Stieglbauer und Tobias Spohn (#81) brachten das Team in eine aussichtsreiche Position. Bahadir lief für seinen dritten TD, PAT Walser, 49:13. Die Spartans-Abwehr kassierte dann zwar noch einen langen Pass von Gäste-QB Ashley Brooks zum 42:19, der PAT gelang den Knights nicht. Gleich mit dem ersten Spielzug des vierten Quarters lief RB Bahadir zu seinem TD Nummer 4, nachdem die Offense Line permanent Lücken für ihn und  Stieglbauer öffnete. Spielstand 55:19, nachdem der Extrapunkt diesmal missglückte. Den nächsten Angriff der Ritter beendete Linebacker (LB) Walser schnell mit der zweiten Interception des Tages. In der letzten Serie wurde dann Ersatz-Quarterback Bejan Hodzic (#3) bei den Spartans noch als RB eingesetzt und erlief prompt die letzten Punkte zum 61:19-Endstand.

"Ich wusste, dass wir gute Chancen haben, aber dass unsere Offense heute so unaufhaltsam auftritt, war nicht selbstverständlich. Jede Angriffsserie konnten wir mit einem Touchdown abschließen, obwohl wir personell dünn besetzt waren", fasst Head Coach Daniel Koch hinterher zusammen. "Leider gab es im Spiel weitere Ausfälle mit LB Tim Backeler, Defense Back (DB) Joshua Bocksrocker und WR Janne Endl. Verletzungen treffen uns dieses Jahr schon hart. Ich hoffe, dass zum Rückspiel in Rothenburg in zwei Wochen (18. Mai) einige Jungs wieder fit zurück sind", so Koch. 

Schon jetzt zeichnet sich ein heißer Kampf an der Tabellenspitze ab: Die Augsburg Centurions übernehmen nach ihrem beeindruckenden 57:00 gegen die München Rangers von den Spartans Platz 1 in der Tabelle, weil ihre Scorer-Punkte-Differenz, nämlich 80, um zehn Punkte besser ist die der Spartans, die aber immerhin auch 70 Pluspunkte auf dem Konto haben