Spartans nach 38:29 in sehr wichtigem Spiel auf dem aufsteigenden Ast - Playoffs weiter im Visier
Aufatmen bei den Neu-Ulm Spartans: Mit dem dritten Sieg in Folge, dieses Mal gegen Feldkirchen Lions, konnte ein „sehr wichtiges Spiel gewonnen“ (Headcoach Daniel Koch) und zugleich der Tabellennachbar auf den vierten Platz verwiesen werden. Koch: „Mit einer positiven Bilanz von 6:4 Punkten aus der Hinrunde zu gehen, war entscheidend, um unsere Chancen auf die Playoffs offen zu halten.“ Aus Sicht der Footballer im TSV 1880 Neu-Ulm war es „ein tolles Spiel, das wir auch noch höher hätten gewinnen können“. Dabei war der Endstand alles andere als schlecht: 29:38 (0:14 / 6:10 / 7:0 / 16:14)
Ist doch Feldkirchen ein sehr solides Team, das vor allem auf den Skill-Positionen Wide Receiver, Running Back und Defense Back stark besetzt ist. Mit Marco Degel (#2) haben sie einen wirklich starken deutschen Quarterback (QB).
Für die Spartans ging es deshalb in erster Linie darum, das Passspiel des Gegners zu limitieren und den mobilen QB in Schach zu halten. Das hat vor allem in der ersten Halbzeit gut geklappt hat, wie der Halbzeitstand zeigt. In der eigenen Offense galt es, das Ausfallen dreier wichtiger Spieler der Offense Line zu kompensieren (Felix Heinzmann: Bänderriss, Thomas Ghebrezghiher: Spielsperre, Julian Mader: Urlaub) sowie das Fehlen beider etatmäßigen Running Backs (Mac Retto: Saisonaus durch Verletzung, Matthias Ast: Urlaub).
Trainer-Aufgabe: dafür zu sorgen, trotz dieses Handicaps in der Offense gefährlich bleiben und punkten zu können.
Diese Absicht wurde tatsächlich in imposanter Manier umgesetzt. Die Offense Line funktionierte auch in neuer Zusammensetzung sehr gut und als Running Backs konnten Raphael Wenk (#22) und erstmalig Rookie-Linebacker Patrick Schempf (#52) glänzen. Insbesondere Schempf hat sich als Entdeckung des Tages entpuppt: Er erlief wohl über 100 Yards und markierte dabei zwei Touchdowns (TD), wobei er viele Tackles brach. Zunächst als „Notlösung“ gesehen, drängte er sich auf Grund seiner Leistung als tolle Option für den Rest der Saison auf.
Auch Quarterback Eddie Jewel (#2) war von Anfang an wieder laufgefährlich, schloss zwei Runs mit TDs ab und bediente Rany Jones (#13) per langem Ball zu einem Pass-TD. Steffen Ganghof (#91) steuerte per Kick ein Field Goal und drei Extra-Punkte bei, die in der Bilanz fehlenden zwei Punkte kamen durch eine 2-Punkt-Conversion aufs Score-Board.
In der zweiten Halbzeit merkte man dann, dass Eddie Jewel von einer in unter der Woche durchgestandenen Grippe noch geschwächt war und etwas vom Gas gehen musste. Ihn vertrat im letzten Viertel Eratz-QB Johannes Mörz (normalerweise #18, in Feldkirchen #84). War dadurch die Offense nicht mehr zwingend konsequent, eröffneten Fehler in der Passabwehr den Lions die Chance, 25 Sekunden vor Ende auf 29:38.
„Etwas bedauerlich“, stellt Coach Koch fest, „aber wirklich in Gefahr war unser Erfolg nie“, und fährt fort: „Für das Rückspiel heißt es auf jeden Fall: einige Antworten finden, um die langen Pässe des Gegners einzuschränken und: Wir müssen unsererseits in der Offense auch im Pass noch variabler und sicherer werden.“ Dazu sind bis zum Rückspiel der Lions in Neu-Ulm zwei Wochen Zeit. Und man darf davon ausgehen, dass mit derart verbesserten Leistungen auch gegen die Teams aus Erding und Augsburg, gegen welche die Spartans die ersten beiden Meisterschaftsspiele noch verloren hatten, ein Blumentopf zu gewinnen ist. Mannschaft und Coaching-Staff versichern jedenfalls: „Das Ziel ‚Playoffs‘ visieren wir weiterhin fest an.“
Text: pr4U
Fotos: Sanni Braun
Header-Foto: Wille