07.05.2018
Den Panthers irren Kampf geliefert

Senior-Spartans besiegen sich selbst - Siegchance war bis zum Schluss gegeben

Im Duell zweier sehr ähnlicher Projekte zogen die Neu-Ulm Spartans beim Auswärtsspiel im Bayerischen Football-Oberhaus gegen die Würzburg Panthers den Kürzeren. 22:20 (7:7 - 15:0 - 0:7 - 0:6) stand es am Ende. „Das war eine wirklich enge Kiste mit dem schlechteren Ende für uns“, resümiert bedauernd Spartans-Head Coach Daniel Koch.

Tatsächlich war die Niederlage alles andere als zwangsläufig. Beide Teams machten je drei Touchdowns. Die Panthers konnten nach den ersten beiden den möglichen Zusatzpunkt erkicken und sicherten sich nach dem dritten Touchdown auch per 2-Point-Conversion schon zur Pause den Punktestand, der schließlich auch am Ende des Spiels auf dem Scoreboard stand. Etwas glücklich für die Würzburger, weil die Spartans ganz nah dran waren, nach einer sehr guten zweiten Halbzeit als Sieger der Partie vom Feld zu gehen.

Die erste Führung der Platzherren glichen die Spartans im wahrsten Sinne des Wortes „postwendend“ aus: per Touchdown-Return durch Jeeva Hiddagoda-Gamage. Während die Panthers im 2. Quarter dann mit zweimaligem Eindringen in die Spartans-Endzone ihr Punktekonto aufstocken konnten, kam die Offense der Neu-Ulmer so gar nicht ins Rollen. Damit wurde also beim Stand von 22:7 zur Pause gepfiffen. In der zweiten Halbzeit trumpfte dann die Spartans-Defensive großartig auf. Die Defense Line um den großartig aufspielenden Steffen Ganghof unterband das Laufspiel nahezu komplett und setzte den Panthers-QB unter starken Druck.

Und in der Offense sahen die Zuschauer ein stark verbessertes und auch erfolgreiches Laufspiel, insbesondere wieder mal von Mac Retto. Etwa fünf Minuten vor Spiel-Ende stand es nach zwei Spartans-Touchdowns 22:20. Der Trainer wies an, die 2-Point-Conversion auszuspielen. Tatsächlich klappte der Versuch. Es stand also 22:22 – scheinbar, aber die Schiedsrichter hatten ein Foul („Halten“) der Spartans gesehen und die zwei Punkte wieder aberkannt.

Die dann anstehende Schlussphase war dramatisch: Die Spartans-Defense konnte die Panthers-Angreifer sehr schnell stoppen und eroberte für ihre eigene Mannschaft das Angriffsrecht. Die eigene Offense marschierte zügig weit übers Feld und gelangte bis auf zwei Yards an die Endzone der Panthers. Zwei Yards und ein neuer erster von vier Versuchen. Ein Touchdown oder wenigstens ein mit drei Punkten zu Buche schlagendes Fieldgoal waren zum Greifen nahe. Aber jetzt besiegten sich die Neu-Ulmer selbst: Missverständnis bei der Ballübergabe, Hektik, Quarterback Carlos Arceo will den Ball wegwerfen, aber die Panthers fangen ihn ab. Trotz dieser Interception kommt Würzburg offensiv nicht entscheidend voran, die Neu-Ulmer Defense kann den Gegner nochmals stoppen. Dann ist nur noch Zeit für drei Spielzüge, die aber nicht mehr weit genug in die Würzburger Hälfte und nicht nah genug an des Gegners Endzone führen, als dass ein Fieldgoal-Versuch Aussicht auf Erfolg gehabt hätte. Der Gegner postete im sozialen Netzwerk: „Vielen Dank an die Neu Ulm Spartans. Wir haben zwar gewonnen aber ihr habt uns einen irren Kampf geliefert.“

Spartans-Headcoach Daniel Koch: „Wir merken gerade, wie schwer es nach einigen Niederlagen ist, in den entscheidenden Situationen dann mental stark und cool genug zu sein, um das Spiel zu gewinnen. Wir hatten heute am Ende alle Chancen, den Sack zuzumachen, haben es aber nicht geschafft. Auch im Coaching ist uns da der eine oder andere Fehler unterlaufen. Dennoch ist es positiv, mal wieder so ein enges Spiel gehabt zu haben und unsere Fortschritte zu sehen. Wir werden auf dem, was heute geleistet wurde, aufbauen. Natürlich wird das nächste Spiel am 19. Mai ganz schwer, weil da der Tabellenführer und Aufstiegskandidat Nummer 1 bei uns in der „Spartans Football Arena“ auftaucht, die Fursty Razorbacks.“

Text: pr4U

Fotos: Sanni Braun

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