25.06.2018
Spartans geben kurz vor Match-Ende Sieg aus der Hand

Defense setzt gegen Aufsteiger aus Passau Gameplan hervorragend um - Jetzt muss die Offense noch auf den Qualitäts-Level kommen

“Schade, dass ausgerechnet unsere beiden Teams wohl darum kämpfen müssen, wer in der nächsten Saison noch in der 3. Liga spielt und wer absteigen muss“, gab Spartans-Headcoach Daniel Koch die Blumen zurück, welche Andrew Griffin, gerade den Spartans überreicht hatte; der Headcoach und Quarterback der Passau Pirates lobte im Interview nach dem ersten Aufeinandertreffen dieser beiden Teams in der 3. Football-Liga die Neu-Ulmer über den Schellenkönig. Konnte er auch getrost, war es den Gastgebern in der Spartans Football Arena auch gegen den bislang ebenfalls sieglosen „Abstiegs-Konkurrenten“ nicht gelungen, endlich mal Pluspunkte zu erkämpfen. Am Ende hieß es 17:21 (0:7 / 6:7 / 11:0 / 0:7). Koch zu Griffin: „Gratulation. Müssen wir die Punkte also bei anderen holen – und dann auch beim Rückspiel gegen Euch in Passau.“
 
Wann hatte Deutschland gegen Schweden bei der Fußball-WM den Sieg perfekt gemacht? In der Nachspielzeit. In letzter Minute. „Wir haben immer an uns geglaubt“, hatte Müller nachher zu Protokoll gegeben. Trainerfuchs Daniel Koch wäre nicht Daniel Koch, wenn er, was sein Team angeht, nicht in ähnlicher Weise optimistisch bliebe. Wieso?
 

 
Der Head Coach der Neu-Ulm Spartans wie er (Football) leibt und lebt - frei nach der Devise: "Wenn wir vom Feld gehen, soll keiner erraten können, ob wir verloren haben oder gewonnen."

Der Neu-Ulmer Cheftrainer; „Die gute Nachricht ist, dass wir das Spiel eng genug halten konnten, um das im Rückspiel für den direkten Vergleich noch zu drehen. Wir haben nun ein ähnliches Restprogramm wie Passau mit je einem Match gegen Würzburg und Landsberg. Das Rückspiel in Passau wird daher nicht das einzig entscheidende sein, sondern auch in den Spielen gegen den X-Press und gegen die Panthers sowie für uns gegen die Crusaders werden noch wichtige Punkte verteilt.“



Besonders macht ihm Mut, weiterhin optimistisch bleiben zu können: "Die Performance der Defense. Sie hat toll funktioniert. Während Passau sonst im Schnitt um die 35 Punkte pro Spiel macht, konnten wir sie bei 21 halten. Der Gameplan von Defense Coordinator Marcus Fritz ging sehr gut auf. Und wir haben wesentlich besser getackelt und Blocks geschlagen als in allen anderen Spielen der laufenden Saison.“

Wer nach Ursachen dafür sucht, weshalb es in der Offense immer wieder und auch diesmal letztlich gehapert hat, wird einräumen müssen: Dieser Mannschaftsteil ist durch den Ausfall des die Erfolgsjahre prägenden Spielmachers (QB) und den zusätzlichen Wegfall sehr guter Receiver etwas geschwächt. Mit einem Rookie als Quarterback ist da auf Anhieb wenig auszurichten. Auch das Match gegen die Pirates wurde davon gekennzeichnet. Ohne Umschweife: Es wurde nicht gewonnen, weil bei Angriffsrecht der Ball zwar gut bewegt wurde, aber: Einige an sich gute Angriffsserien mussten, weil ein Touchdown nicht mehr zu erreichen war, mit einem Field Goal-Versuch abgeschlossen werden, um wenigstens bei Erfolg die dadurch zu erzielenden drei Punkte mitnehmen zu können.

Während die Spartans Defense zwei von den Pirates gefumbelte Bälle eroberte, luchste die Passauer Defense den Spartans drei Mal durch Abfangen des Balls (Interception) das Angriffsrecht ab. Die Punkte für Spartans machten Philipp Romberger (6 Punkte durch Touchdown-Lauf), Mac Retto (2 durch Lauf in die Endzone zur Point-Conversion) und Steffen Ganghof (9 durch drei Field Goals). Für Passau holte Spielertrainer und Quarterback Andrew Griffin die Kohlen aus dem Feuer, indem er zwei Mal per Pass den Wide Receiver Luis Hanssler in der Endzone bediente. Die so erzielten 14 Punkte stockte Thomas Ochmann auf durch einen Lauf zum dritten Touchdown kurz vor Ende der Partie, nachdem die Spartans das dritte Viertel klar gewonnen hatten.
 


„Bester Akteur im Spartans-Angriff war erneut der auch diesmal sehr stark mit dem Ball laufende Mac Retto“, urteilt Daniel Koch. Gefährlichste Waffe der Passau Offense war - wie an den Punkten auch zu sehen - der tiefe Ball von Andrew Griffin auf Luis Hanssle. Sollten die Neu-Ulmer Footballer im Rückspiel diese gefährlichste Waffe stumpf machen, die Offense zur Qualität der Defense aufschließen können, könnte in Passau tatsächlich ein Sieg herausspringen. Das wäre EIN Baustein, wenn sich die von Griffin „am meisten geliebte Mannschaft der Liga“ (sein „Geständnis“ im Interview) in der Regio Süd halten will.
 

 

Fotos: CIMBOO PHOTOGRAPHY:

Text: pr4U

 

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